Hunde- und andere Leben
Ein Hund, das ist kein wildes Tier,
er ist zumeist nur eine Zier,
dem Menschen an einer Leine,
Mount Herzel, Jerusalem.
gern auch mal ohne Beine,
bekränzt wohl nach der Jagd.
Jagdhaus nahe Schloss Neuschwanstein.
Buben, Wolken, Ananas,
Wohnhaus, Clemensstraße München, um 1930.
Hund mit Blume auf grünem Gras,
Was meint dazu die Ziege?
Ziege in New York.
Vogel zwitscher nicht, fliege!
Graffiti, Tel Aviv.
Israel. Chaos. Ordnung.
Gepflanzt.
Geordnet.
Gestaffelt.Gefächert.
Gestanzt.
Verhangen.
Verbunden.
Verstaut.
Versteckt.
Verschrieben.
Verloren.
Das Herz.
Ostersonntag.
Halberstadt. Auf der Durchreise.
Die Stadt liegt schön im Harzvorland.
Es gibt eine Ober- und eine Unterstadt.
Allerhand Kirchtürme. Plattenbauten.
Hier und da ein Fachwerkhäuschen.
Auf dem Domvorplatz dann ein Stelenfeld.
Mahnmal gegen das Vergessen.
Daniel Priese: Steine der Erinnerung, 1992.
April 1942. Hier fanden sich die letzen Halberstädter Juden zur Deportation ein.
Ihre Namen sind verewigt.
Gemeißelt. In die Steine des Erinnerns.
Dahinter erhebt sich St. Stephan. Der Dom.
Das Wahrzeichen der Stadt.
Im Kirchenraum herrscht eifrige Betriebsamkeit.
Eine handvoll Besucher. Etliche Aufseher.
Pfeilschnell schießen sie aus ihrer Aufwärmkabine.
Nehmen alles wahr.
Erteilen schonungslos Auskünfte.
Meist aber wird ermahnt.
Nichts anfassen!
Doch manchmal, so erfährt man, fehlen Worte.
Die Luftangriffe auf Halberstadt.
April 1945. Die Zerstörungsmahle am Dom. Die Rekonstruktion.
Dokumentiert am Fotogestell.
Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus.
Auf einer Pfeilerkonsole stochert ein vermummter Georg träge im Rachen seines Drachens.
Und der heilige Hieronymus hält sich verkniffen an seinem Haustier fest.
Nichts wie weg. Doch Vorsicht.
Bloß nicht Straucheln oder Trudeln.
Im April. In Halberstadt. Auf dem Nachhauseweg.
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Triest im August.
Tageshelle. Abendlicht.
In die Sonne blinzeln.
Auf Entdeckung gehen.
Ein Denkmal. Im Schatten der Abendsonne.
Augusto Rivalta und Antonio Garella: Domenico Rossetti, 1901.
Giardino Pubblico Muzio de Tommasini.
Feenhafte Allegorien. Flitterstoff. Beflügelnde Leichtigkeit.
Weiter. Hinein in die Stadt.
Dämmerzeit. Spiel mit den Sinnen.
Triest. Stadt der himmlischen Wesen. Der Versprechen.
Die Börse, Tempel des Kapitals.
Schein-Heilig. Kleingeld im Überfluss.
Es regnet Münzen.
[kaum erkennbar: dritte Putte von links verschüttet Geldstücke]
Antonio Molari: Alte Börse, 1806. Piazza della Borsa.
Wir sind reich!
Genug für einen Schlummertrunk.
Ein vollkommener Sommerabend.
Gutes Befinden. Entdeckungen. Glück.
Vielleicht gibt es sie wirklich, die himmlischen Wesen dieser Stadt.
Prost mein Engel.
Triest verspricht Wunder.
Am Morgen. Auf zum Castello di Miramare.
Carl Junker: Schloss Miramare, 1856-1860.
Herrliches Badewetter. Alles strahlt gelb, blau, weiß.
Der Himmel, das Meer, das Schloss.
Ein Blick hinein. Aussicht inklusive.
Im Park. Körperbildungen. Spektakulös.
Der Apollopo. Und die gesprengte Brust eines Afrikakämpfers.
Marcello Mascherini: Amadeo di Savoia-Aosta, 1971.
Ein Traum? Aber ja. Berlin ist weit. Vielleicht unerreichbar.